19 Juli 2008

Trip nach Old Dhaka

How many days Bangladesh? 21

Mein erster freier Tag den ich ohne gesundheitliche Probleme in Angriff nehmen kann :-)

Andrea und ich haben uns daher entschlossen uns auf den Weg nach Old Dhaka zu machen, um auf dem Buringanga River eine kleine Bootstour zu machen. Es ist Freitag und die Stadt ist bedeutend ruhiger als an den übrigen Wochentagen. Den Weg in die Innenstadt können wir daher ohne Stau und innerhalb der Hälfte der an Arbeitstagen benötigten Zeit zurücklegen, wirklich angenehm.

Am Sadarghat (Bootshaltestelle) angekommen werden wir auch gleich beim Aussteigen aus unserer CNG von einem Toursitenführer angesprochen. Touristenführer ist ein wenig geschummelt, denn eigentlich verirren sich, gerade in dieser Jahreszeit, keine Touristen nach Bangladesh. Die Infrastruktur des Landes ist nicht bereit für touristische Zwecke und die Visabestimmungen sind derart kompliziert, so dass sich nur wenige Touris hierher Verirren. Wir sind auf jeden Fall sehr froh gleich jemanden an unserer Seite zu haben, der uns durch das Gewirr an Menschen am Sadarghat leitet und uns mit seinem Boot wundervolle Eindrücke von Old Dhaka ermöglicht.

Das Treiben an den Ufern ist wirklich sehr beeindruckend. Es wird gehandelt mit Früchten und Gemüse, die Leute waschen sich im Buriganga River und unfassbar viele Boote setzen zwischen den beiden Ufern über. Zudem kreuzen uns viele Boote, denen wir ohne weiteres die Seetauglichkeit absprechen würden. Besonders beeindruckt haben mich zwei Boote, die wohl Erde geladen haben. Sie liegen, wie das Foto zeigt, derart tief im Wasser, das der geneigte Beobachter jede Sekunde auf den Untergang des Gefährts wartet…



Das scheinbar überbeladene Boot im Buriganga River


Ich auf dem Buriganga

Nach dieser spannenden Erfahrung haben Andrea und ich uns ins Straßenleben von Old Dhaka gestürzt. Von verschiedenen Seiten wurde uns die Armenian Church empfohlen. Also baten wir einen Rikscha-Puller uns dorthin zu fahren. Wir passierten unzählige kleine Geschäfte und wurden mindestens 30-mal auf dem Weg

„What is your country?“

gefragt. Es stellt sich mit der Zeit nämlich raus, dass die Bangladeschis ein Repertoire an Standardfragen haben, mit denen sie die Bedeshi gerne konfrontieren. Ganz oben auf der Liste steht auf jeden Fall die Frage nach dem Land. Mein Aussehen schützt mich auch nicht davor für einen Japaner gehalten zu werden ;-) Germany ist aber auf jeden Fall eine Antwort mit der alle gut leben können. Die zweite Frage ist dann meist:

„Who many days Bangladesh?“

Aus diesem Grund beginne ich nun auch jeden meiner Blogeinträge mit dieser Frage, sie hat sich für Andrea und mich als Running-Gag etabliert.

Städtisches Leben in Old Dhaka

Nachdem uns der Rikscha-Puller an einem total anderen Ort als der Amenian Church abgesetzt hatte, haben wir uns entschieden nun auf eigene Faust Old Dhaka zu erkunden. Die Straßen sind zwar voll, aber da Freitag ist, können wir uns im Verhältnis sehr entspannt bewegen. Nachdem wir ein paar Bangladeschis nach der Armenian Church gefragt haben, waren zwei so nett uns dorthin zu bringen. Die Kirche ist wirklich sehr hübsch und innen hängen von der Decke Ventilatoren. Für mich, der Kirchen immer als Orte kennen gelernt hat, die tendenziell eher zu kalt als zu warm sind, war dieser Anblick total faszinierend. Nach kurzer Verweildauer in der Kirche haben wir uns dazu entschlossen noch ein wenig den Bezirk zu erkunden, da wir beide das muntere Treiben in den Straßen total genossen haben.

Die Armenian Church

Auf einmal kamen wir an einem Sportplatz vorbei. Wir fragten uns, wie die Kinder dort wohl reagieren würden, wenn wir ihn betreten. Der Reiz war aber großer als die Befürchtung, dass sogleich dreißig Kinder um uns herum stehen würden. Und es kam ganz anders als erwartet:

Zunächst waren alle sehr mit ihrem Cricket- oder Fußballspiel beschäftigt, so dass wir erst nach 1 oder 2 Minuten wirklich beachtet wurden. Die Kinder näherten sich uns sehr vorsichtig und konnten mit uns großen, weißhäutigen und blonden Menschen zunächst so gar nichts anfangen. Ein ca. zehnjähriger Junge kam mit einem Fußball dazu und ich deutete ihm an, er solle mir mal den Ball zuspielen. Daraufhin haben wir uns einige Male den Ball zugespielt und das Eis war gebrochen. Alle Kinder strahlten und der kleine Fußballer strahlte mindestens genauso wie ich, da wir gemeinsam Fußball gespielt haben.

Fußball auf dem Sportplatz

Nach dieser tollen Erfahrung sind wir noch ein wenig weiter geschlendert und haben uns dann in eine CNG fallen lassen die uns zurück zu unserer Wohnung nach Gulshan gebracht hat. Es war ein wunderschöner Ausflug mit bleibenden Eindrücken in das Alltagsleben in Dhaka!





Das Fahrrad als eines der wichtigsten Transportmittel


Am Freitag ist bedeutend weniger los: Ordentlich geparkte Fahrräder am Straßenrand

1 Kommentar:

Frau Schmitz hat gesagt…

Hallo Jan, schön das es Dir wieder gut geht und ihr einen netten Tag hattet.

Mama