27 Juli 2008

Die Erde bebt und Jan verschläfts

How many days in Bangladesh? 30

Gestern höre ich die Nachrichten über das dritte Erbeben in Japan innerhalb von 2 Monaten und überlege mir, dass ich selbst noch nie ein Erdbeben erlebt habe. Als ob ich eine Vorahnung gehabt hätte, bebte heute Nacht die Erde in Dhaka.
Das Epizentrum lag 238 km nordöstlich von Dhaka und das Beben hatte eine Stärke von 5,6 auf der Richter Skala.

Wie ihr merkt geht es mir gut, mir ging es gestern Nacht sogar so gut, dass ich das gesamte Beben verschlafen habe. Es geschah um 00:52, so ziemlich 30 Minuten nachdem ich eingeschlafen bin. Chance vertan, ich habe also noch immer kein Erbeben in meinem Leben erlebt.


Das Beben muss auf jeden Fall gut in Dhaka zu spüren gewesen sein, immerhin sind mindestens 14 Studenten auf dem Campus vor Schreck aus ihren Häusern gesprungen und haben sich dabei verletzt. Insgesamt scheinen die Schäden und die Anzahl der Verletzten sehr in Grenzen zu halten. In der Printausgabe der Zeitung steht ein kleiner Artikel über die Geschehnisse, online sind allerdings keine weiteren Informationen zu finden.

Also, allet juht jejangen :-)

Liebe Grüße aus Dhaka
Jan

26 Juli 2008

Lecker Brot...


How many days in Bangladesh? 28

Es ist Freitag und ich habe nach einer anstrengenden Arbeitswoche endlich einmal Zeit auszuschlafen. Diese Woche bin ich an drei Tage am Stück in den Industriegürtel von Dhaka gefahren. Dies bedeutete jeden Tag mehr als 3 Stunden im Auto sitzen, Verkehrschaos um mich herum und immer wieder den Wechsel zwischen klimatisiertem Auto und der Hitze draußen.

Der Monsun schwächelt hier gerade ein wenig. Was sich zunächst positiv anhört, hat allerdings auch seine Kehrseite: Die Luft wird staubiger und es kühlt sich nicht mehr regelmäßig ab. Dafür stabilisiert sich die Luftfeuchtigkeit. Was ich persönlich nun besser finde, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Die Zeit wird es zeigen…


Lecker Brot :-)

Nach einem ausgiebigen Schlaf mit enstpannter Lektüre kämpfte ich mich gegen 11 Uhr an den Frühstückstisch. Meine Mitbewohnerin Irmgard gelang an diesem morgen eine sehr erfreuliche Überraschung. Sie hatte gestern irgendwo eine Bäckerei gefunden, in der es nahzu festes Brot gab. Wir stürzten uns auf die Brotscheiben und genossen jeden Bissen. Nach nunmehr vier Wochen Toastbrot war ich total glücklich mal wieder in ein nahezu normales Brot zu essen. Nachdem wir nahezu 1 ½ Stunden gemütlich mit Brot und Tee verbracht hatten, beschloss ich mich auf den Weg in einen Park in Gulshan zu machen. An diesem Park fahre ich jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit vorbei, nun wollte ich die Gelegenheit nutzen, um ihn mir von näherem anzuschauen.

Da die Stadt am Freitag wie ausgestorben wirkt, beschloss ich bis zum Park zu laufen. Rikschafahrer fuhren staunend an mir vorbei und deren Passagiere wunderten sich ebenso. Wieso kommt jemand auf die Idee selber zu laufen? Ich genoss die Möglichkeit mich auf relativ leeren Straßen bewegen zu können, zudem ist der Weg bis zum Park nicht übermäßig weit. Nach ca. 15 Minuten erreichte ich den Eingang zum Park und machte mich auf ihn zu erkunden. Was ich hier sah war mir neu: Pärchen die auf Bänken saßen und sich unterhielten, Menschen die zur Erholung einfach im Park herum schlenderten. So ließ ich mich anstecken und entdeckte ebenso die Gemütlichkeit dieses Ortes. Das Grün der Sträucher, Bäume und Wiesen hier ist wirklich beeindruckend. Zudem befand sich in der Mitte des Parks kleiner See. Auf einer der angrenzenden Bänke ließ ich mich nieder um im Schatten eines Baumes diesen Anblick zu genießen. Später holte ich mein Buch heraus und konnte in der Öffentlichkeit ungestört lesen. Das findet man nicht oft hier.


Blick auf den kleinen See im Gulshan Park

Nach etwas mehr als einer Stunde habe ich mich auf den Weg nach Hause gemacht. Auf dem Weg konnte ich es nicht lassen beim Obsthändler vorbeizugehen. Meine Lieblingsfrucht die Mango wurde zu Hause langsam knapp, die Bestände mussten mal wieder aufgefüllt werden…



Blühende Blumen im Park

19 Juli 2008

Trip nach Old Dhaka

How many days Bangladesh? 21

Mein erster freier Tag den ich ohne gesundheitliche Probleme in Angriff nehmen kann :-)

Andrea und ich haben uns daher entschlossen uns auf den Weg nach Old Dhaka zu machen, um auf dem Buringanga River eine kleine Bootstour zu machen. Es ist Freitag und die Stadt ist bedeutend ruhiger als an den übrigen Wochentagen. Den Weg in die Innenstadt können wir daher ohne Stau und innerhalb der Hälfte der an Arbeitstagen benötigten Zeit zurücklegen, wirklich angenehm.

Am Sadarghat (Bootshaltestelle) angekommen werden wir auch gleich beim Aussteigen aus unserer CNG von einem Toursitenführer angesprochen. Touristenführer ist ein wenig geschummelt, denn eigentlich verirren sich, gerade in dieser Jahreszeit, keine Touristen nach Bangladesh. Die Infrastruktur des Landes ist nicht bereit für touristische Zwecke und die Visabestimmungen sind derart kompliziert, so dass sich nur wenige Touris hierher Verirren. Wir sind auf jeden Fall sehr froh gleich jemanden an unserer Seite zu haben, der uns durch das Gewirr an Menschen am Sadarghat leitet und uns mit seinem Boot wundervolle Eindrücke von Old Dhaka ermöglicht.

Das Treiben an den Ufern ist wirklich sehr beeindruckend. Es wird gehandelt mit Früchten und Gemüse, die Leute waschen sich im Buriganga River und unfassbar viele Boote setzen zwischen den beiden Ufern über. Zudem kreuzen uns viele Boote, denen wir ohne weiteres die Seetauglichkeit absprechen würden. Besonders beeindruckt haben mich zwei Boote, die wohl Erde geladen haben. Sie liegen, wie das Foto zeigt, derart tief im Wasser, das der geneigte Beobachter jede Sekunde auf den Untergang des Gefährts wartet…



Das scheinbar überbeladene Boot im Buriganga River


Ich auf dem Buriganga

Nach dieser spannenden Erfahrung haben Andrea und ich uns ins Straßenleben von Old Dhaka gestürzt. Von verschiedenen Seiten wurde uns die Armenian Church empfohlen. Also baten wir einen Rikscha-Puller uns dorthin zu fahren. Wir passierten unzählige kleine Geschäfte und wurden mindestens 30-mal auf dem Weg

„What is your country?“

gefragt. Es stellt sich mit der Zeit nämlich raus, dass die Bangladeschis ein Repertoire an Standardfragen haben, mit denen sie die Bedeshi gerne konfrontieren. Ganz oben auf der Liste steht auf jeden Fall die Frage nach dem Land. Mein Aussehen schützt mich auch nicht davor für einen Japaner gehalten zu werden ;-) Germany ist aber auf jeden Fall eine Antwort mit der alle gut leben können. Die zweite Frage ist dann meist:

„Who many days Bangladesh?“

Aus diesem Grund beginne ich nun auch jeden meiner Blogeinträge mit dieser Frage, sie hat sich für Andrea und mich als Running-Gag etabliert.

Städtisches Leben in Old Dhaka

Nachdem uns der Rikscha-Puller an einem total anderen Ort als der Amenian Church abgesetzt hatte, haben wir uns entschieden nun auf eigene Faust Old Dhaka zu erkunden. Die Straßen sind zwar voll, aber da Freitag ist, können wir uns im Verhältnis sehr entspannt bewegen. Nachdem wir ein paar Bangladeschis nach der Armenian Church gefragt haben, waren zwei so nett uns dorthin zu bringen. Die Kirche ist wirklich sehr hübsch und innen hängen von der Decke Ventilatoren. Für mich, der Kirchen immer als Orte kennen gelernt hat, die tendenziell eher zu kalt als zu warm sind, war dieser Anblick total faszinierend. Nach kurzer Verweildauer in der Kirche haben wir uns dazu entschlossen noch ein wenig den Bezirk zu erkunden, da wir beide das muntere Treiben in den Straßen total genossen haben.

Die Armenian Church

Auf einmal kamen wir an einem Sportplatz vorbei. Wir fragten uns, wie die Kinder dort wohl reagieren würden, wenn wir ihn betreten. Der Reiz war aber großer als die Befürchtung, dass sogleich dreißig Kinder um uns herum stehen würden. Und es kam ganz anders als erwartet:

Zunächst waren alle sehr mit ihrem Cricket- oder Fußballspiel beschäftigt, so dass wir erst nach 1 oder 2 Minuten wirklich beachtet wurden. Die Kinder näherten sich uns sehr vorsichtig und konnten mit uns großen, weißhäutigen und blonden Menschen zunächst so gar nichts anfangen. Ein ca. zehnjähriger Junge kam mit einem Fußball dazu und ich deutete ihm an, er solle mir mal den Ball zuspielen. Daraufhin haben wir uns einige Male den Ball zugespielt und das Eis war gebrochen. Alle Kinder strahlten und der kleine Fußballer strahlte mindestens genauso wie ich, da wir gemeinsam Fußball gespielt haben.

Fußball auf dem Sportplatz

Nach dieser tollen Erfahrung sind wir noch ein wenig weiter geschlendert und haben uns dann in eine CNG fallen lassen die uns zurück zu unserer Wohnung nach Gulshan gebracht hat. Es war ein wunderschöner Ausflug mit bleibenden Eindrücken in das Alltagsleben in Dhaka!





Das Fahrrad als eines der wichtigsten Transportmittel


Am Freitag ist bedeutend weniger los: Ordentlich geparkte Fahrräder am Straßenrand

Erste Fabrikbesuche und der Buriganga River

How many days Bangladesh? 16

Mein Projekt hier läuft immer besser an. Nachdem wir an meinem ersten Wochenende vier Fabriken mit der Unterstützung von meinem Praktikumsbetreuer aus Deutschland besichtigt haben, sind mein Kollege Hassan und ich nun weiter eifrig als Duo auf Mission.

Der Zustand vieler Fabriken hat mich positiv überrascht. Die Arbeitsbedingungen sind im Vergleich zu dem was man auf der Straße erlebt wirklich sehr gut. Nach meinem Eindruck hätte so manche Fabrik auch genauso in Deutschland stehen können. Andere wiederum natürlich auch nicht, allerdings dürfen bei solchen Vergleichen nicht die anderen Arbeitsbedingungen hier außer Acht gelassen werden. Schaut man sich die Tätigkeiten der Menschen auf der Straße an, so sind müssen sie um jeden Taka bitter kämpfen und sind der Natur (gerade ist Monsun) vielfach schutzlos ausgesetzt. Zudem sind die Löhne erschreckend niedrig. Ein Rikschafahrer bekommt für eine ca. 15-minütige Fahrt gerade einmal 20 Taka (das sind ca. 20 Cent!). Anders sieht das Lohnniveau bei CNG-Fahrer oder Tagelöhnern sicherlich auch nicht aus. Viele Aufgaben, die bei uns völlig selbstverständlich mit technischem Gerät unterstützt werden, sind hier einfach noch Handarbeit. So konnte ich neulich auf dem Sportplatz gegenüber beobachten, wie der Rasen per Hand gemäht (also gezupft!!) wurde!

Von daher mein bisheriges Zwischenfazit: Der Druck zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken scheint Wirkung zu zeigen. Auch wenn das Management vielfach die Bestimmungen eher als Zwang denn als sinnvoll erachtet, so kann zusammenfassend von einem positiven Einfluss der Compliance-Bestimmungen auf die Arbeitsbedingungen der Arbeiter gesprochen werden.

So manche Vorschrift wirkt natürlich vor dem Hintergrund eines derart chaotischem Landes kurios: Linien auf dem Fußboden der Fabriken weisen den Arbeitern den Weg im Fall eines Brandes. Andererseits herrscht auf den Straßen das Recht des Stärkeren und die Gefahr dort einen Unfall zu erleben ist weitaus höher. Aus diesem Grund erscheinen die Fabriken (wohlgemerkt im Kontext der Außenwelt) zum Teil wie eine „heile Welt“.


Bus nach Kollision mit einem Truck

Jan vor dem Buriganga River

Blick auf den Buriganga River

Es hat mich erwischt....

How many days Bangladesh? 11

Es ist soweit, nach 11 Tagen hat es nun auch mich erwischt. Montezumas Rache hat zugeschlagen. Eine Nacht ohne Schlaf und dafür mit regelmäßigen Klogängen liegt hinter mir und mein Magen krampft. Und das, obwohl ich am Abend zuvor so schön im German Club Bratkartoffeln mit Leberkäse und Spiegelei gegessen habe. Wahrscheinlich war dieser Leckerbissen genau der Schritt in die falsche Richtung. Hatte ich mich gerade ein wenig an das Essen hier gewöhnt, gab ich ihm plötzlich die deutsche Breitseite. Dies wird mir eine Lehre sein!

Die nächsten zwei Tage verbrachte ich folgerichtig im Bett und habe versucht mich auszukurieren. Am dritten Tag konnte ich dann auch wieder ins Büro gehen, musste aber leider den mit Andrea und einer Freundin von ihr geplanten Trip übers Wochenende nach Chittagong und Cox’s Bazar absagen. Lange Busreisen und keine Kontrolle über die Nahrungsmittel konnte ich meinem Magen noch nicht wieder zumuten. Andrea und ihre Freundin starteten sodann am Donnerstag alleine in einen aufregenden Trip zum längsten Strand der Welt.

Mein Wochenende war eher durch magenschonendes Essen (ein Dank an meine Schwester für den Ovomaltine-Babybrei in meinem Reisegepäck), Lesen und Filme schauen geprägt.

Ausblick von der neuen Wohnung

How many days Bangladesh? 7

Ich habe die ersten Bilder von der neuen Wohnung aus gemacht.

Direkt vor dem Haus befindet sich der Wonderland Park. Hier wird Cricket, Fußball, Basketball und auch Tennis gespielt. Leider hindert mich meine Fußverletzung daran auch mal selbst in das Geschehen einzugreifen, aber alleine das Beobachten bereitet mir schon sehr viel Spaß! Zudem habe ich Abends vom Dach unseres Hauses ein Bild geschossen. Auf solch einem Bild erscheint Dhaka fast wie eine moderne Weltstadt.



Dhaka am Tag


Dhaka bei Nacht

Neue Wohnung

How many days Bangladesh? 4

Es ist soweit, ich verlasse nach drei Nächten den Dutch Club und ziehe in eine private Unterkunft! Eine Freundin von mir konnte mir über weitere Ecken glücklicherweise einen Kontakt nach Dhaka vermitteln, so dass ich nun mit zwei anderen Deutschen hier in Dhaka die Wohnung teile. Ich gewinne wieder an Unabhängigkeit! So gemütlich das Leben im Dutch Club auch war, ich freue mich aber sehr darauf endlich wieder selber Einkaufen zu gehen und auch für mich selbst zu kochen. Am morgen bin ich also mit Sack und Pack vom Dutch Club ins Büro aufgebrochen um nach getaner Arbeit in meine neue, unbekannte Unterkunft aufzubrechen.

Dort angekommen stand ich erst einmal vor verschlossener Tür, da Irmgard (meine Vermieterin) noch nicht wieder von der Arbeit da war. Also habe ich es mir erst einmal im Treppenhaus bequem gemacht. Natürlich erzeugte ich gleich wahnsinnige Aufmerksamkeit bei den Nachbarn.

„Ein neuer Bedeshi (das sehr nette Wort für Ausländer hier in Bangladesh) in unserem Haus! Den schauen wir uns doch schnell noch einmal so.“

So kam es, dass sich nach und nach alle Wohnungstüren einmal geöffnet haben und jeder einen kurzen Blick auf mich mit meinem gesammelten Gepäck geworfen hat.

Wenig später kam dann auch Irmgard und ich konnte mich mit meiner neuen Wohnung und meinen neuen Mitbewohnern vertraut machen. Neben Irmgard wohnt noch Andrea hier, sie ist zur Forschung hier und führt gerade eine Feldstudie für ihre Dissertation durch. Die Wohnung ist sehr schön und ich bin sehr zuversichtlich hier eine tolle Zeit zu erleben. Nur eine Prüfung stand mir noch bevor: Die erste Nacht ohne Klimaanlage im Zimmer :-)


Abschließend noch zwei Bilder, die ich auf dem Weg zu den ersten Fabrikbesichtigungen geschossen habe:


Verkauf von Jackfruits auf einem Straßenmarkt

Backsteinöfen in Gazipur nördlich von Dhaka

18 Juli 2008

Anreise Berlin - Doha - Dhaka

How many days Bangladesh? 1

Am Abend des 27. Junis begann meine Reise nach Bangladesch und ich bestieg nach schwerem Abschied in Tegel meine Qatar Airways Maschine, die mich zunächst nach Doha bringen sollte. Dort kam ich sehr früh am kommenden Morgen an, es muss so gegen kurz vor 5 Uhr Ortszeit gewesen sein. Trotz der Uhrzeit könnte ihr euch nichtvorstellen, wie heiß dort bereits war, als ich aus dem Fluhzeug aus gestiegen bin.
Es waren ungelogen 42 Grad und der Wind wehte ziemlich stark über das Vorfeld, so dass ich von einem richtig heißen Fön wachgerüttelt wurde. In Doha galt es dann den 4,5 Stündigen Aufenthalt hinter mich zu bringen. Nach einer kleinen Erkundungstour durch das Flughafengebäude habe ich lustigerweise einen Deutschen kennen gelernt, der gerade auf dem Heimweg von einem Praktikumsaufenthalt in Indien war. So konnte wir uns sehr nett über unsere Erwartungen und Erfahrungen unterhalten und mir kam der Aufenthalt in Dohagar nicht so lange vor.
So war ich dann auch ziemlich überrascht, als auf einmal vor meinem Flug "Go to Gate" erschein. Es war also soweit, Bangladesch ich komme :-)
Auf einmal waren keine Touristen oder andere Europäer mehr um mich herum, sondern ganz viele Bangladeschis auf dem Weg in die Heimat. In der Schlange bin ich auch gleich mit verschiedenen Bangladeschis ins Gespräch gekommen, einer lebte mittlerweile in den USA und machte nun mit seiner Familie Heimaturlaub. Ein weiterer lebt mittlerweile in London und wollte seine Familie in Bangladesch besuchen.
Auf dem Flug habe ich mich krampfhaft versucht wachzuhaltnen, um dem Jetlag ein wenig vorzubeugen. Dies hat zurückblickend auch sehr gut geklappt und so kam ich mit eingerechneter Zeitverschiebung, hierher sind es plus 4 Stunden, um 18 Uhr Ortszeit in Dhaka an.
Nachdem all mein Gepäck wieder bei mir war, habe ich mich auf die Suche nach dem Fahrer gemacht, der mich hier am Airport abholen sollte.
Glücklicherweise stand er plötzlich direkt vor mir und hielt ein Schild "Mr. Schmitz" in der Hand. Ein paar Meter weiter hinten wäre ich wahrscheinlich in der Menge an Leuten, Taxis etc. verloren gewesen.

Also, ab ins Auto und rein ins Leben.!

Auf der ersten Fahrt habe ich gleich gemerkt, Autofahren werde ich hier wohl besser sein lassen. Nicht das es nur voll ist, es befinden sich auch alle Arten von Gefährten auf der Straße. Autos (na klar), Busse (auch na klar, aber doch nicht solche Busse….), CNGs (kleine Mofas auf drei Rädern) und dann natürlich noch die guten Rikschas (Fahrradtaxis).


Problem: Alle diese Gefährte fahren nicht nur unterschiedlich schnell, nein sie fahren auch völlig ungeordnet auf der Straße. Ein schnelles Gefährt muss nicht zwangsläufig rechts fahren und eine Rikscha fährt auch nicht unbedingt am Straßenrand(hier ist Linksverkehr, die Engländer waren ja mal hier…). Es geht einfach alles kreuz und quer. Von daher muss ständig gebremst und Gas gegeben werden. Die Hupe ist übrigens mindestens genauso wichtig wie das Gaspedal, da Spiegel nicht wirklich benötigt werden. Wer auf sich aufmerksam machen möchte (und das wollen viele…) der hupt einfach :-D






So wurde ich also zu meiner ersten Unterkunft gebracht, in der ich meine ersten Tage hier in Dhaka verbringen sollte. Der Dutch Club.