25 August 2008

Bus, Bus, Strand, Bus, Bett

How many days Bangladesh? 56


Foto des Wochenendes: Sonnenuntergang in Cox's Bazar

Wow, was für ein Wochenende. Es war lange geplant, die Pläne wurden häufig umgeworfen und am Ende kam doch wieder alles anders als gedacht.

Am Besten fange ich einmal von vorne an. Da an diesem Wochenende der Sonntag ein Feiertag war, habe ich ursprünglich geplant mit 2 Kollegen von der Arbeit gemeinsam an den berühmtesten Strand Bangladeschs zu fahren. Nach Cox’s Bazar.

Leider musste der eine Kollege zu Beginn der Woche absagen, da sich kurzfristig Familienbesuch angekündigt hatte. Hassan, mein anderer Kollege, und mussten mit dem Ticketkauf aber noch ein paar Tage warten, da die Firma Besuch aus Hongkong hatte und nicht klar war, ob wir übers Wochenende wegfahren konnten. Letztlich bekamen wir am Donnerstag das OK und so haben wir umgehend versucht einen Nachtbus am Donnerstagabend nach Cox’s Bazar zu bekommen. Da viele Bangladeschis das lange Wochenende für einen Trip ans Meer nutzen wollten, haben wir leider keinen Platz mehr bekommen.

Für Hassan kam eine Tour nur von Freitag früh bis Samstagabend nicht in Frage, von daher musste ich, wenn ich Cox’s Bazar noch sehen wollte, am kommenden Morgen aufbrechen. Anna aus den Niederlanden hat mich am Donnerstag noch angerufen und gemeint, sie würde am Freitag früh mit dem Zug dorthin aufbrechen. Richard seinerseits hatte keine Zeit, da er am Sonntag arbeiten sollte. Ich ließ mich letztlich darauf ein, und sagte Anna zu den Zug am Freitagmorgen um 07:40 Uhr nach Chittagong zu nehmen. Von dort aus würde uns dann ein Bus innerhalb von 4 Stunden ans Meer bringen. Als ich am morgen mit leichter Verspätung dann aufgestanden bin, habe ich plötzlich um 06:40 einen Anruf von Richard erhalten. Er, Leo und Laura kommen also spontan auch mit!

Also treffen wir uns noch gerade rechtzeitig am Bahnhof, doch dann erreicht uns die nächste Hiobsbotschaft. Es gibt nur noch 2 freie Tickets im gesamten Zug!!! Unser Enthusiasmus war aber nicht zu brechen und so entschieden wir uns mit dem Bus zu fahren.

Nun mache ich es kurz, wir haben einen Bus bekommen, der Fahrer ist schlimmer gefahren als ich es mir zu träumen gewagt habe und gute 12 Stunden später waren wir tatsächlich in Cox’s Bazar und konnten nur wegen der Dunkelheit das Meer noch nicht sehen.


Der Strand von Cox's Bazar

Am kommenden Morgen sind wir dann früh aufgestanden und haben uns erst einmal die Rückfahrttickets für Abend organisiert. Mit der Gewissheit einen Platz in einem Bus zu haben, lässt es sich schließlich viel leichter am Strand relaxen.

Nichts leichter als das, und mit leichter Schadenfreude haben sich Richard und ich dann auf an den Strand gemacht, da wir im Gegensatz zu den Damen ganz normal Badeshorts tragen konnten. Angekommen am Strand konnten wir unser Glück kaum fassen. Der Sand glühte, der Himmel blieb blau und es waren nur wenige Leute zu sehen. In den Berichte war immer von überfüllten Stränden die Rede, doch nichts dergleichen konnten wir feststellen.

Weitsichtig wie wir waren, haben wir uns also im Wald oberhalb des Strandes als Liegeplatz gewählt, denn in der Sonne hätten wir es keine 30 Minuten ausgehalten. Dann lockte uns natürlich unverzüglich das Wasser. Was soll ich sagen, es war wärmer als meine Dusche in Dhaka und augenscheinlich auch ziemlich sauber. In diesen Augenblicken waren alle Strapazen der Anreise vergessen und ich konnte einfach wunderbar relaxen.

Ich bin gestrandet...

Nach mehreren Stunden faulenzen musste ich trotz Schatten und Sonnencreme dennoch einen dicken Sonnenbrand feststellen. Nun stellte sich der Vorteil „oben Ohne“ sich bewegen zu dürfen auf einmal als Nachteil heraus. Richard und ich warne krebsrot und der heftige Sonnenbrand war auch nicht mehr wegzureden…

Nach einer erfrischenden Dusche haben wir uns dann aufgemacht, den Sonnenuntergang und das Abendbrot in einem Cafe am Strand zu genießen. Auch wenn die Wolken den unteren Teil des Horizonts leider verdeckt haben, so konnten wir doch einen eindrucksvollen Sonnenuntergang genießen.


Sonnenuntergang vom Restaurant "Angel Drop"

Um 21 Uhr mussten wir nach einem entspannten Strandtag dann den Heimweg antreten. Und was wirklich nicht zu ahnen war. Der Fahrer auf der Hinfahrt war noch nicht der wahre Rennfahrer. Auf der Rückfahrt habe ich es erlebt: Ein Reisebus kann tatsächlich einen Krankenwagen im Einsatz überholen! Ich war dabei! Zurück in Dhaka habe ich drei Kreuze gemacht die Busfahrten überlebt zu haben. Den verpassten Schlaf in der unruhigen Nacht habe ich dann erst einmal ausgiebig in meinem gemütlichen Bett nachgeholt…

Der Sonnenuntergang, ich konnte mich einfach nicht satt sehen


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